Startschuss für nationales Rohrrecycling-Projekt

Der Verband Schweizer Plastikrecycler (VSPR) hat zusammen mit dem Verband Kunststoffrohre und Rohrleitungsteile (VKR) das Projekt „Swiss Plastic Pipe Recycling (SPPR)“ gestartet. Dieses Projekt wird von vielen Akteuren der Rohrwertschöpfungskette unterstützt. Ziel ist es, Kunststoffrohre – die bislang kaum flächendeckend gesammelt oder recycelt wurden – konsequent in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen.

image

Kunststoffrohre fallen insbesondere bei Bauprojekten, Werkleitungsarbeiten und Rückbauten in beträchtlichen Mengen an. Gleichzeitig eignen sie sich viele davon hervorragend für eine hochwertige stoffliche Verwertung. Das Projekt setzt genau dort an, wo bisher noch kaum standardisierte Rücknahmesysteme existieren – mit dem Ziel, diese Lücke nachhaltig zu schliessen.

Breite Branchenpartnerschaft für eine zukunftsfähige Lösung

Das Projekt wird von einer breiten Allianz führender Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Rohrbereich getragen. Beteiligt sind viele namhafte Akteure aus den Bereichen Bau, Gebäudetechnik, Kunststoffverarbeitung, Recycling und Handel. Zu den Projektbeteiligten zählen die Burkhalter Gruppe, Debrunner Acifer, Eberhard, HakaGerodur, InnoRecycling, MCAM Symalit, Meier Tobler, Geberit und Georg Fischer. Gemeinsam setzen sich die Beteiligten dafür ein, das Recycling von Kunststoffrohren praxistauglich, wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch wirksam in der Schweiz zu verankern.

Beachtliches Potenzial für hochwertige Rezyklate

Rohre, die heute neu verlegt werden, haben eine erwartete Lebensdauer von bis zu 100 Jahren – und stellen damit eine langfristige Ressource dar. In der Schweiz werden pro Jahr rund 85’000 Tonnen Kunststoffrohre produziert und verbaut. Bereits heute bestehen etwa 30 Prozent dieser Rohre aus Recyclingkunststoffen, insbesondere im Bereich der Kabelschutzrohre. Diese Rezyklate stammen bislang vor allem aus recycelten Kunststoffverpackungen. Da solche Verpackungskunststoffe künftig vermehrt wieder in die Produktion neuer Verpackungen zurückgeführt werden sollen, braucht es dringend weitere Rohstoffquellen für hochwertige Rezyklate – etwa aus zurückgebauten Kunststoffrohren. Genau hier setzt das Projekt SPPR an: Es erschliesst ein bislang kaum genutztes, aber bedeutendes Materialpotenzial für das Schweizer Kunststoffrecycling.

Rückgabe leicht gemacht

Ein zentrales Element des Projekts SPPR ist der Aufbau eines koordinierten, gut zugänglichen Netzwerks an Sammelstellen für Kunststoffrohre. Schweizweit stehen bereits über 40 Rückgabestellen zur Verfügung. Bisher werden nur PE-Rohre aus dem Tiefbau gesammelt, und in Zukunft soll das Angebot auf weitere Anwendungsgebiete und Materialien ausgebaut werden. Dies ermöglicht es Bauunternehmen, Installateuren und Rückbauunternehmen, Materialien gezielt und fachgerecht in den Recyclingkreislauf zurückzuführen. Betrieben werden die Sammelstellen von autorisierten Partnern und diese nehmen definierte Rohrtypen entgegen – vorausgesetzt, sie werden sortenrein und sauber angeliefert.

Über eine interaktive Karte auf der SPPR-Webseite finden Unternehmen und Interessierte unkompliziert die nächstgelegene Sammelstelle sowie weitere Informationen zum Recycling. Die zentrale Sammlung sorgt nicht nur für eine bessere Qualität der gesammelten Materialien, sondern bildet auch die Grundlage für eine effiziente und transparente Nachverfolgbarkeit entlang der gesamten Verwertungskette. Weitere Informationen finden sich auf der ► Website.

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Klimastrategie

Mit dem Projekt «Swiss Plastic Pipe Recycling» leistet der VSPR einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Schweizer Kreislaufwirtschafts- und Klimaziele. Durch die stoffliche Verwertung langlebiger Kunststoffprodukte wie Rohre werden nicht nur Primärressourcen geschont, sondern auch CO₂-Emissionen reduziert, die bei der Herstellung neuer Kunststoffe anfallen würden. Gleichzeitig stärkt das Projekt die regionale Verwertung und den Markt für hochwertige Rezyklate in der Schweiz – ein wichtiger Schritt in Richtung eines zukunftsfähigen, geschlossenen Materialkreislaufs.

Die Projektpartner im Überblick

  • Burkhalter Gruppe
  • Debrunner Acifer
  • Eberhard
  • HakaGerodur
  • InnoRecycling
  • MCAM Symalit
  • Meier Tobler
  • Geberit
  • Georg Fischer

Zum Sammelstellennetz